Freitag, 30. Dezember 2011

Wild Coast

Hallo, hier kommt der zweite Teil unseres Reiseberichts.

Weihnachten in Cintsa war leider sehr verregnet, aber das vom Hostel organisierte Christmasdinner war sehr gut gemacht-auch wenn es natuerlich nicht mit Weihnachten zu Hause mithalten konnte. Dafuer hat man viele andere Reisende getroffen, die auch zu Hause, die Kaelte und die Familie vermisst haben.

Am 25. morgens hoerte es dann endlich auf zu regnen und wir konnten nach dem Weihnachtsfruehstueck an der Poolbar noch mal an den Strand, der wirklich wunderschoen war. Leider mussten wir dann aber abreisen. Weiter ging es entlang der Kueste Richtung Coffee Bay. Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch's "echte Afrika" : unzaehlige kleine, runde Lehmhuetten der Xhosa - denn das Eastern Cape ist auch eines der waehrend der Apartheid eingerichteten "Homelands" in denen die Schwarzen leben sollten. Die Infrastruktur ist sehr schlecht, die 80km von der Autobahn nach Coffee Bay fuehrten ueber eine mit riesigen Schlagloechern uebersaehte Strasse auf der auch noch allerhand Kuehe, Ziegen und Schafe unterwegs waren. Coffee Bay selbst ist sehr klein (600 Einwohner) und das Hostel eher rustikal - leider hat es wieder nur geregnet, so dass wir nur eine Nacht dort blieben.

Der naechste geplante Stopp sollte Port St John sein, aber als wir dort ankamen, teilte man uns mit, dass unser Zimmer doppelt gebucht worden war, aber die anderen schon bezahlt hatten und von daher mussten wir wieder fahren. Da es aufgrund der Hcchsaison in der Stadt aber keine andere Unterkunft mehr gab, entschieden wir uns kurzerhand bis zur naechsten Station Durban durch zufahren. Dort konnten wir noch ein Zimmer finden, allerdings war es sehr eng noch bis zum Schliessen der Rezeption anzukommen-aber wir haben es geschafft und haben den Abend bei warmen 25 Grad genossen.

Am naechsten Tag hatten wir dann endlich wieder Sonne und sind zum Fussballstadium, das zur WM gebaut wurde, gelaufen und haben dort eine Fuehrung gemacht. Nach langem Ueberlegen hat Bentje sich entschieden den "Big rush" zu machen bei dem man vom 108m hohen Bogen ueber dem Stadium runterspringt und einmal durch's Stadion schwingt. Sehr zu empfehlen ;).
Anschliessend ging es noch an den Strand an dem aufgrund der Weihnachtsfeiertage einiges los war. Das Wasser ist in Durban auch 24 Grad warm und sogar Christian ist ganz (!) reingegangen. Allerdings ist der Strand aufgrund der vielen Haie streng bewacht und man darf nur an wenigen Stellen ins Wasser. Die anderen beiden Tage in Durban haben wir den indischen Markt erkundet und noch ein bisschen die Seele am Strand baumeln lassen.

Gestern ging es dann weiter in die Drakensberge in die Naehe von Bergville, wo wir nun in einem grossen Hostel sind, wo zu Sylvester auch das "Smooking Dragon" Festival stattfindet. Heute waren wir in der traumhaften Berglandschaft wandern und morgen machen wir eine gefuehrte Tour auf's Amphitheater (2500m) und zu den Tugela Falls (2.hoechste Wasserfaelle der Welt - 850m). Anschliessend steigt hier dann eine Sylvesterparty....und am ersten geht es weiter nach St Lucia.

Wir wuenschen euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffen euch alle gesund und munter in 2012 wieder zusehen!

Samstag, 24. Dezember 2011

Gardenroute

Hallo zusammen,
nach der ersten Woche unserer Reise kommt hier der erste Bericht (leider ohne Fotos, denn dazu ist das Internet hier zu langsam).

An unserem letzten Tag in Kapstadt haben wir all unsere Sachen gepackt und waren zwischendurch noch beim "High-Tea" im Mount-Nelson Hotel. Dort konnte man in traumhaften Ambiente zwischen unendlich vielen Teesorten waehlen und allerlei Koestlichkeiten essen.

Am Samstag ging es dann los und die erste Station war das Gardenroute Game Reserve in der Naehe von Mossel Bay. Dort haben wir zwei Game Drives gemacht und zum ersten Mal Giraffen aus der Naehe beobachten koennen. Darueber hinaus gab es natuerlich nochmal die "Big Five" und viele andere Tiere zu sehen.

Sonntag morgen ging es nach einem Besuch bei den Geparden zum Sandboarding. Zunaechst wurde an kleineren Duenen geuebt und dann ging es auf die Dragondune zur 240m langen Abfahrt. Das hat schon sehr viel Spass gemacht...waere da nicht der Aufstieg gewesen, denn einen Lift gab es leider nicht ;). Im Anschluss fuhren wir mit viel Sand ueberall nach Oudtshoorn in die kleine Karoo. Dort war es 35 Grad warm =) . Und es wurde natuerlich Straussenfleisch gegessen, denn dafuer ist die Stadt beruehmt. 

Am naechsten Morgen ging es zunaechst in die "Cango Caves"- ein riesiges Hoehlensystem, das sehr beeindruckend ist. Im Anschluss sollte es ueber den Swartberg-Pass nach Prince Albert gehen, aber da unser Auto eben doch nur ein Polo und kein Landrover ist, mussten wir nach der Haelfte umdrehen, aber die Aussicht war es trotzdem wert. Daher waren wir etwas frueher als geplant in Wilderness, wo wir uns noch mit einer Freundin getroffen haben.

Am naechsten Morgen haben wir unser Fruehstueck mit Aussicht auf die Kueste von dem Huegel auf dem unser Hostel war genossen. Danach sind wir durch den Wald (National Park) von Wilderness gelaufen und danach nach Knysna gefahren. Das ist eine der bekanntesten Staedte der Gardenroute, aber dennoch war es nicht so voll wie wir befuerchtet hatten. Knysna ist ein schoener, sehr touristischer Badeort mit einer sehr schoenen Lagune.

Am naechsten Tag machten wir einen Abstecher nach Plettenberg Bay und ins Robberg Nature Reserve, wo wir ein paar Stunden an der sehr schoenen Kueste entlang gewandert sind. Im Anschluss ging es zum "Monkeyland", wo Affen aus Zoos oder Privathaushalten, wo sie Haustiere waren, versorgt und wieder ausgewildert werden. Dort haben wir eine Fuehrung gemacht und unendlich viele Affen aus naechster Naehe gesehen.

Donnerstag stand dann eine Wanderung im Tsitsikamma National Park an. Wir sind ca. 2,5 Stunden ueber teilweise sehr felsige Abschnitte am indischen Ozean entlang zu einem sehr schoenen Wasserfall gelaufen. Danach haben wir noch eine kuerzere Wanderung zum Storms River Mouth unternommen auf der dann auch sehr viele Touris unterwegs waren. Highlight war die Flussmuendung, die man ueber zwei Haengebruecken ueberqueren konnte.

Am Freitagmorgen fuhren wir dann in den Addo Elephant Park, der 164000 ha gross ist und seit 1931 die Elefanten, die in der Gegend fast ausgerottet waren schuetzt. Heute leben dort ueber 500 Elefanten, so dass wir nach einigem Suchen auch welche gefunden haben. Eine riesen Herde ueberquerte kurz vor uns die Strasse-ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Die Elefanten scheinen sich kaum an den Touris zu stoeren und saeugen sogar ihre Jungen vor den Autos.

Danach fuhren wir Richtung Wild Coast nach Cintsa und verliessen damit auch die bekannte Touristenroute der Gardenroute. Jetzt sind wir in einem Backpackers mitten in den gruenen Huegeln und am Strand. Leider faellt Weihnachten am Strand jedoch ins Wasser, weil es seit gestern immer wieder in Stroemen regnet und es auch nur ca. 20 Grad warm ist. Heute abend gibt es dann Weihnachtsdinner mit den anderen Backpackern und morgen geht es dann weiter nach Coffee Bay.

Wir wuenschen euch allen frohe Weihnachten und schoene Feiertage!

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Abschied nehmen...

Die letzten Tage sind bei uns wie im Flug vergangen und heute ist schon unser letzter Arbeitstag, denn morgen ist „Day of Reconciliation“, ein Feiertag mit dem an das Ende der Apartheid erinnert wird. In den letzten Tagen haben wir keine großen Unternehmungen mehr gemacht und die letzten Kleinigkeiten für die Reise organisiert, da das Wetter leider auch nicht so gut war wie es im Dezember in Kapstadt sein sollte.

Heute Abend gehen wir zum letzten Mal in unseren Lieblingspub und am Freitag gehen wir noch zum „High-Tea“ im Mount Nelson Hotel – einem der besten der Stadt. Dort gibt es dann alle möglichen verschiedenen Teesorten und dazu Sandwiches und typisch südafrikanische Kuchenspezialitäten. Dieses Erlebnis gehört auch unbedingt zu einem Kapstadt Besuch dazu.

Am Samstagmorgen geht dann unsere Reise los und unsere erste Station wird eine Game Lodge sein, wo wir noch mal eine Safari machen und dann geht´s in die Halbwüste Karoo. Das Foto zeigt unsere geplante Reiseroute für die nächsten 3 Wochen.



Obwohl wir uns natürlich sehr auf die Reise freuen, verlassen wir Kapstadt auch mit einem weinenden Auge, da wir uns in unserer Zeit hier sehr wohl gefühlt haben und wir die Stadt, die Menschen und die Lebensart sehr zu schätzen gelernt haben.

Natürlich werden wir auf während der Reise noch mal berichten, was wir so alles erleben. Bis dahin wünschen wir euch noch eine schöne Adventszeit!

Dienstag, 6. Dezember 2011

Strandwetter

Letztes Wochenende haben wir es wieder etwas ruhiger angehen gelassen. Freitag Abend waren wir mit unseren Freunden aus Deutschland unterwegs. Samstag Morgen haben wir auf dem Biscuit Mill gefrühstückt. Im Anschluss waren wir in Muizenberg am Strand, dort konnte man es trotz warmer Temperaturen nicht lange aushalten, da es so windig war, dass man spätestens nach einer halben Stunde unter einer Sanddüne begraben gewesen wäre. Abends waren wir dann ein letztes Mal mit unseren deutschen Gästen essen.



Da das Termometer am Sonntag wieder über 30 Grad anzeigte, verbrachten wir den Tag an den Stränden von Camps Bay und Blouberg. Seit Sonntag Abend haben wir einen neuen Mitbewohner, ein 8 Wochen alter Siamkater.


Donnerstag, 1. Dezember 2011

Buckets of Love

Diese Woche ging die Kampagne "Buckets of Love" von meiner Praktikums Organisation CWD (Catholic Welfare and Development) in die heiße Phase. Dieses Jahr sollen zwischen 8.000 und 10.000 Eimer voll mit 13 verschiedenen Lebensmitteln gepackt werden, die dann zu Weihnachten an arme Menschen in den Townships im Großraum Kapstadt verteilt werden. Ein "Bucket" soll ca. vier Personen ernähren.

Ein "Bucket" enthält: 1 kg Reis, 500g Zucker, 1kg Maismehl, 500g Maisgries und Bohnen, 1 Päckchen Tee, 1 Päckchen Sojahackfleisch, 1 Dose Sardinen, 1 Dose Gemüse, 1 Dose Pökelfleisch / corned meat, 1 Dose Frikadellen, 1 Dose Erdnussbutter und natürlich ein Päcken Kekse und ein Päckchen Süßigkeiten.


Die "Buckets" werden von vielen lokalen und internationalen Spendern finanziert. Viele lokale Spender kaufen auch selber die Lebensmittel und bringen sie bei uns vorbei. Die meisten "Buckets" werden von Schülern verschiedener Schulen gepackt, die hier her kommen und uns beim Packen helfen. Anschließend werden noch Aufkleber mit den Namen der Spender auf die "Buckets" geklebt und dann werden sie zu den verschiedenen Centres, die CWD hat, gebracht und kurz vor Weihnachten von dort aus verteilt.


Lotte, die andere Praktikantin, und ich helfen dabei die Kinder zu beaufsichtigen, zu erklären, was wie in die "Buckets" soll und helfen bei allem rund um die Kampagne. Das macht auf jeden Fall sehr viel Spaß!

Wer gerne einen "Bucket of Love" spenden möchte, kann das natürlich noch sehr gerne bis zum 24.12. tun. Ein "Bucket" kostet 120 südafrikanische Rand, also aktuell weniger als 11 Euro und es ist Hilfe, die wirklich ankommt. Alles weitere unter http://www.bucketsoflove.org.za/ oder http://www.cwd.org.za/.

Montag, 28. November 2011

Sonntag, 27. November 2011

Uncle Paul's & Lions Head

Diese Woche hat sich unser Besuch auf den Weg zur Garden Route gemacht und es fiel der Startschuss für „Uncle Paul´s“, der Weihnachtsshow von Rotaract. Am Donnerstag war die erste Vorstellung vor der herrlichen Kulisse der Weinberge von Groot Constantia. In unendlichen vielen Stunden an den Wochenenden der Monate zuvor hatten die Rotaracter das Schloss und die Arena aus Stroh wieder in Schuss gebracht. Bis zu Letzt konnten wir uns nicht vorstellen, wie alles ablaufen und funktionieren sollte, doch dank der südafrikanischen Gelassenheit und der Erfahrung von über 50 Jahren „Uncle Paul´s“ wurde am Ende alles rechtzeitig arrangiert. Die Kinder samt ihrer Eltern wurden mit Traktoren zur Arena gefahren und erlebten einen unvergesslichen Abend mit den verschiedenen Characteren, die von freiwilligen gespielt werden, einer Musikkappelle, Uncle Paul, der durch die Show führt und natürlich dem Weihnachtsmann. Wir waren unglaublich beeindruckt von der Atmosphäre und dem Einsatz aller Mithelfenden, die diese Show an 24 bis Weihnachten Terminen möglich macht. Der gesamte erwirtschaftete Gewinn kommt wie immer bei Rotaract verschiedenen Sozialprojekten zu Gute.



Am Samstag hatten wir mal wieder super Wetter, was wir zu einem Ausflug auf den „Lions Head“ -  einem der Hausberge von Kapstadt - genutzt haben.  Auf dem ca. 1 ½ stündigen Weg nach oben hat man eine traumhafte Aussicht auf die Stadt und die dazugehörigen Strände. Wieder unten angekommen, gab es zur Belohnung erst mal ein Eis. Nach dem Abendessen ging es dann ins „31“, dem Club im 31-igsten Stockwerk des „ABSA-Buildings“ im Geschäftszentrum Kapstadts.



Am Sonntag haben wir es ruhig angehen lassen und waren am Strand frühstücken und haben das gute Wetter ausgenutzt. Leider ist morgen schon wieder Montag und bei Christian hält sich die Vorfreude auf die Arbeit in Grenzen, da ihn die südafrikanische Arbeitsweise und ihr Verständnis von Effizienz manchmal in den Wahnsinn treiben. Bei Bentje wird es ab Montag auch etwas hektisch, da „Buckets of Love“ , die Weihnachtskampagne ihrer NGO,  in die heiße Phase geht. Das bedeutet, dass insgesamt ca. 8.000 Eimer voll Lebensmittel von Schulkindern gepackt werden, die beaufsichtigt werden müssen. 

Sonntag, 20. November 2011

Vuvuzelas und eine Menge Sonne

Diese Woche ist unser Besuch aus Deutschland angekommen. Zum Einstieg haben wir ihnen die Waterfront gezeigt und einem unserer Lieblingsrestaurants (Buena Vista Social Café) essen. Mittwochs war das letzte Meeting des Rotaract Clubs in diesem Jahr und zu diesem feierlichen Anlass wurde natürlich ein Braai veranstaltet und so wurde  es ein geselliger Abend.

Am Freitag war für Bentje kein regulärer Arbeitstag, denn es war „Fun Walk“ an dem alle Mitarbeiter von CWD 5 bzw. 8 km gehen konnten/mussten ;-). Es war eine gute Gelegenheit die anderen Mitarbeiter, die nicht im Headquarter arbeiten, wiederzusehen bzw. kennenzulernen und dank des super Wetters konnte man beim „Arbeiten“ sogar noch braun werden. Abends sind wir dann mit Debby, David und Sebastian zu einem Fußballspiel ins Greenpoint Stadium gegangen, das eigens zur Fußball-WM gebaut wurde. Die Partie Ajax Cape Town vs. Super Sports United war zwar nicht ganz ausverkauft (10% der 64.000 Plätze), aber dank des Ajax Fanclubs direkt hinter uns und den getunten Vuvuzelas war die Stimmung bei uns trotzdem gut. Das Spiel endete trotz einiger 100%-Chancen von Ajax 0-0. Aber allein der Besuch des beeindruckenden Stadions und die guten und trotzdem preiswerten (6€) Plätze haben sich gelohnt.


Samstag war der heißeste Tag bisher hier (34° C), aber davon haben wir uns natürlich nicht abhalten lassen und haben zusammen mit den drei Anderen ein volles „Touri-Programm“ absolviert. Morgens stand ein Frühstück auf dem Old Biscuit Mill auf dem Programm. Danach ging es dann auf die Fähre nach Robben Island, wo Gott sei Dank ein kühles Lüftchen wehte. Auf der ca. 12 km von Kapstadts Küste entfernten Insel konnten wir die verschiedenen Gebäude sehen, die die bis ins 17. Jh. zurückreichende Geschichte der Insel dokumentieren. Bekannt wurde die Insel vor allem als Gefängnis für politische Gefangene während der Apartheid, wo auch Nelson Mandela zu den Gefangenen zählte. Daher ist die Insel heute nicht nur ein Weltkulturerbe, sondern hat für viele schwarze Südafrikaner eine besondere emotionale Bedeutung. Heute leben und arbeiten dort ehemalige politische Gefangene und Wärter gemeinsam und führen Besucher durch die Zellen. Der Besuch auf Robben Island hat nochmal auf eindrucksvolle Weise deutlich gemacht, dass die Spuren der Apartheid für viele (weiße wie schwarze) Südafrikaner noch lange nicht verblasst sind.

Diesen spannenden aber auch anstrengenden Tag haben wir dann beim Sonnenuntergang und Picknick auf dem Signal Hill ausklingen lassen. Nächste Woche steht dann die Premiere von Uncle  Pauls, den Weihnachtsshows des Rotaract Clubs, an und wir sind gespannt zu sehen, ob auch wirklich alles klappt.

Montag, 14. November 2011

De Hoop National Park

Diesen Freitag starteten wir etwas früher als sonst  ins Wochenende, denn wir wollten in den De Hoop National Park, der etwa vier Autostunden östlich von Kapstadt liegt. Die letzten 50km der Strecke sind absolute Schotterpiste vorbei an nichts als Getreidefeldern und wir waren heilfroh, dass unser Auto trotz seiner gut 150.000 Kilometer ohne platten Reifen oder sonstige Pannen angekommen ist. 



Wir hatten ein kleines `Rondawel´ gemietet, das sehr idyllisch an einem `Vlei´ (See) lag. Der Park liegt sehr abgeschieden und die verschiedenen Unterkünfte sind auch über ein größeres Gelände verteilt, so dass es sehr ruhig ist. Von unserem Rondawel aus konnten wir dann den traumhaften Sonnenuntergang beobachten.



Am Samstag machten wir zunächst eine Mountainbike Tour an der noch zwei weitere deutsche Touristen teilnahmen. Die Weite der Landschaft in De Hoop war sehr beeindruckend und wir konnten Bonteboks (südafrikanische Antilopenart), Zebras, Bärenpaviane (Baboons), viele Vögel und natürlich auch wieder Vogelsträuße beobachten. Die vor den riesigen strahlendweisen Dünen stehenden Bonteboks gaben wirklich ein sehr schönes Fotomotiv ab.


Anschließend fuhren wir noch über ein weiteres Stückchen Schotterpiste zum Strand nach `Copie Allen´ - dem einsamen Hügel, womit die weißen Sanddünen gemeint sind, die man schon aus weiter Entfernung sehen kann. Von den Dünen hatte man einen traumhaft schönen Ausblick auf das Meer, das so türkis war wie in der Karibik. Vom Strand aus konnten wir auch noch mal einen Wal beobachten, obwohl die Walsaison hier bald zu Ende geht und die Wale weiterziehen. Insgesamt hat man kaum andere Touristen getroffen, weil der Park so weitläufig ist und so konnten wir ungestört tausende Fotos von diesem traumhaften Fleckchen Erde machen.


Abends mussten wir uns immer vor den Baboons in Acht nehmen, die auf der Suche nach Fressen die Siedlung durchkämmt haben. Manchmal haben wir gehört wie sie sich nachts angeknurrt haben und morgens waren alle Grillplätze sehr ordentlich nach Resten untersucht worden.







Sonntagmorgen hat es leider geregnet und die Temperaturen waren niedrig. Insgesamt ist das Wetter hier die letzten Wochen zu kalt und zu nass für die Jahreszeit. Wir hoffen es wird bald besser! Aufgrund des Wetters sind wir dann nach dem Frühstück in Richtung Cape Agulhas (Kap der Nadeln) aufgebrochen. Cape Agulhas ist der südlichste Punkt Afrikas und dort treffen atlantischer und indischer Ozean aufeinander. Es ist eine schroffe Küste vor der wohl unzählige Schiffswracks liegen. Natürlich gibt es dort auch einen (relativ kleinen) Leuchtturm, aber ansonsten ist Cape Agulhas weitaus weniger spektakulär als Cape of Good Hope, was der südwestlichste Punkt Afrikas ist. Nichtsdestotrotz waren die Calamari des Leuchtturmrestaurants die Reise wert. Frisch gestärkt machten wir uns dann auf den Rückweg nach Kapstadt. Mittlerweile schien auch wieder die Sonne und wir hatten von den Bergen einen traumhaften Blick auf Somerset West. Dann waren wir auch schon zu Hause und das Wochenende war mal wieder viel zu kurz! Nun warten wir gespannt auf unseren Besuch aus Deutschland an dem wir uns als Tourguides versuchen werden ;) .

Dienstag, 8. November 2011

Zwischen zwei Welten

Diesen Samstag haben wir zunächst dem Rotaract Club geholfen Süßigkeiten einzupacken. Sie veranstalten vor Weihnachten an mehreren Tagen eine Weihnachtsshow für Kinder zu der insgesamt ca. 2600 Kinder kommen – und so viele Tütchen mit Süßigkeiten müssen auch gepackt werden. Das ist schon sehr beeindruckend, was die hier auf die Beine stellen.

Anschließend waren wir beim Schulfest der deutschen Schule Kapstadt, die traumhaft am Hang des Signal Hill gelegen ist. Dort gab´s typisch für ein Schulfest Attraktionen für Kinder, selbstgebackene Plätzen, Christstollen und und und…Wir haben dort noch eine andere deutsche Praktikantin getroffen und den Nachmittag bei Kassler und Sauerkraut verbracht. Natürlich gab´s auch eine Band, die im Bierzelt deutsche Schlager spielte.

Am Sonntag sind wir dann zu einer Townshiptour mit einem Arbeitskollegen von Christian aufgebrochen. Die Townships liegen in den Cape Flats, den südöstlichen Vororten Kapstadts. Dorthin wurden die meisten schwarzen und farbigen ab den 1950er Jahren während der Apartheid umgesiedelt. Die größten Townships sind Gugulethu (ca. 350.000 Einwohner), Khayelitsha (ca. 500.000 Einwohner) und Langa (ca. 100.000 Einwohner) und unsere Tour führte uns durch diese drei. Die meisten Menschen dort leben in Shacks, also Wellblechhütten, auch wenn die Regierung und einige NGOs mittlerweile einige davon durch Häuser ersetzt haben. Besonders im Vorfeld der Fussball WM waren die Bemühungen wohl besonders gross um das eigene Image noch ein bisschen zu verbessern. In Kapstadt Zentrum merkt man es zwar kaum, aber 27% der Südafrikaner leben von weniger als 160 Rand (=16€) im Monat und das obwohl die Preise hier mit denen in Deutschland vergleichbar sind. Daher sagt man auch, das Kapstadt die ungleichste Stadt der Welt ist. In den Townships ist die Armut allgegenwärtig, Ziegen laufen an der Straße rum und fressen Müll, Kinder ohne Schuhe und richtige Anziehsachen spielen auf der Schotterpiste im Dreck. Das ist schon erschütternd, war aber andererseits eine sehr interessante Erfahrung.


Zurück zu Hause in der anderen, hauptsächlich weißen Welt haben wir uns zuerst etwas ausgeruht und sind dann abends noch mit Freunden in Camps Bay, dem beliebtesten Strand Kapstadts, essen gegangen, denn es war endlich mal wieder warm und sonnig. Von dem Restaurant aus hatte man einen wunderschönen Blick über die Bucht und konnte den Sonnenuntergang genießen.

Mittwoch, 2. November 2011

Aquila Game Reserve

Aufgrund der nicht so viel versprechenden Wettervorhersage haben wir  es dieses Wochenende etwas ruhiger angehen lassen. Am Samstagmorgen hatten wir vor den Rotaract Club Wynberg beim „Organ Donor Walk“ zu unterstützen. Dieser wurde aber wegen Regens abgesagt und so gingen wir kurzentschlossen mit den Rotaractern frühstücken. Nachmittags wurde es dann doch noch sonnig und wir haben auf der Terrace relaxt bis die zwei Hunde unserer Vermieterin verschwunden sind. Das war natürlich ein großes Drama und alle haben suchen geholfen und schließlich sind sie ein paar Stunden später vom Nachbarsjungen gefunden worden. Abends waren wir dann noch mit ein paar anderen Deutschen in einem Pub in der Longstreet. Dieser Pub hätte aber auch überall anders auf der Welt sein können und man hat mal wieder nicht gemerkt, dass man sich in Afrika befindet.




Montagmorgen sind wir dann zu einer zweitägigen Safari in der Karoo aufgebrochen. Das private Game Reserve liegt etwa zwei Autostunden Richtung Nordosten von Kapstadt. Auf dem Weg dorthin fährt man zunchst durch eine fruchtbare Hügellandschaft in der Wein und Obst angebaut wird und später wird die Vegetation karger, denn die Karoo ist eine Halbwüste. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Fynbosch und kleinen Büschen. Eine weitere Attraktion waren die „Baboons“ (=Bärenpaviane), die auf dem Weg an/ auf der Straße saßen. Bärenpaviane sind die größten Paviane und davon gibt es hier ziemlich viele. Sie sehen eigentlich ganz niedlich aus, sind aber wohl sehr  intelligent und gefährlich,  wenn man sich falsch verhält und sie z.B. füttert.

Kurz vor dem Game Reserve haben wir eine Vogelstraußenfarm besucht. Sträuße werden in Südafrika hauptsächlich wegen ihres Fleischs, das für Burger, Biltong (= getrocknete Würste) und sonstiges verwendet wird, gezüchtet. Und natürlich für Touristen! Ein Straußenei ist so viel wie 42 Hühnereier und die Eier werden 42 Tage lang gebrütet. Sträuße sind die zweitschnellsten Tiere (nach dem Gepard) und laufen bis zu 80 km schnell und wenn man will kann man sie reiten. Bentje hat sich lieber nur drauf gesetzt. 

Im Game Reserve angekommen gab´s erst mal Mittagessen und später ging´s zum Game Drive. Diese macht man am besten morgens früh oder abends bei Sonnenuntergang. Wir sind mit einem Truck durchs Gelände gefahren. Dabei konnten –abgesehen vom Leopard- alle „Big Five“ (= Büffel, Nashorn, Löwe, Elefant, Leopard) gesehen. Darüber hinaus gab es noch viele Zebras, Springböcke und verschiedene kleine und große Antilopenarten, sowie Flusspferde zu sehen. Die Big Five sind schon beeindruckend anzusehen, auch wenn manche von ihnen sehr relaxt schienen, sind sie die fünf gefährlichsten Tiere (nicht etwa die größten) – der Büffel ist das gefährlichste unter ihnen, denn er gibt kein Warnzeichen. Das beeindruckteste war die Begegnung mit zwei Löwenmännchen, die auf den Hügeln links und rechts von uns um ihr Revier gebrüllt haben.



Am Dienstag konnten wir beim Frühstück Elefanten am Wasserloch beobachten, nachdem beim Aufstehen fast über den Büffel vor unserer Haustür gefallen sind (ok- ein Zaun war schon noch dazwischen). Im Anschluss machten wir dann eine Safari zu Pferd. Glücklicherweise kannten die Pferde den Weg schon und so war es auch für uns Anfänger eine tolle Erfahrung. Danach ging´s auch schon wieder zurück nach Kapstadt…

Montag, 24. Oktober 2011

Stellenbosch & Franschhoek

Letztes Wochenende sind wir auf der Suche nach einem zum Verkauf stehenden Weingut nach Stellenbosch gefahren, was ca. 50 km von Kapstadt entfernt liegt. Da sich Weinproben und Auto fahren nicht so gut vertragen, sind wir auf den Vine Hopper, einem Bus, der zwischen verschiedenen Weingütern pendelt, umgestiegen. Insgesamt haben wir 4 Weingüter und eine Brandy-Brennerei besucht.


Los ging es mit Vredenheim, dessen Weine im Gegensatz zu den Tieren (Zebras, Sträuße…) im Garten nicht überzeugen konnten. Danach ging es zu Van Ryn, wo wir einiges über die Brandy Herstellung gelernt haben und im Anschluss verschiedene Brandys mit passenden Schokoladen gekostet haben. Im Anschluss ging es zu Spier, einem der bekanntesten Weingüter in Stellenbosch. Da der Wein dort so gut war, mussten wir beim nächsten Weingut (Bilton) erst mal passen. Dafür gab es spontan eine kostenlose Traktorfahrt durch die Weinberge. Zu guter Letzt ging es nach Klein Zalze. Abends waren wir im Moyo, einem afrikanischen Restaurant, das nicht nur für sein Essen, sondern auch für seine einmalige Atmosphäre, berühmt ist. Gegessen wird in Beduinenzelten und in Baumhäusern, zwischen denen afrikanische Musiker umherziehen. Zu essen gab es alles, was die afrikanische Küche hergibt: Von Impala und Spingbock Steak über Süßkartoffeln bis zu eine Vielzahl von Bobotis (Aufläufe).



Nach der Übernachtung im Backpacker sind am nächsten Tag nach Franschhoek gefahren. Franschhoek wurde im 17. Jahrhundert von französischen Hugenotten in dem wunderschönen Tal gegründet und ist ein ebenso beschauliches wie malerisches Städtchen. Dort sind wir ein bisschen herumgeschlendert und haben zwischendurch noch das Rugby Finale verfolgt. Auf dem Rückweg haben wir dann nochmal bei Bilton Halt gemacht und eine Wein- und Schokoladenprobe gemacht, die auch sehr gut war. Zum Abschluss haben wir bei einem Erdbeerfeld Halt gemacht, wo wir so viele Erdbeeren wie möglich gegessen und zur Tarnung ein paar gepflückt haben.