Dienstag, 8. November 2011

Zwischen zwei Welten

Diesen Samstag haben wir zunächst dem Rotaract Club geholfen Süßigkeiten einzupacken. Sie veranstalten vor Weihnachten an mehreren Tagen eine Weihnachtsshow für Kinder zu der insgesamt ca. 2600 Kinder kommen – und so viele Tütchen mit Süßigkeiten müssen auch gepackt werden. Das ist schon sehr beeindruckend, was die hier auf die Beine stellen.

Anschließend waren wir beim Schulfest der deutschen Schule Kapstadt, die traumhaft am Hang des Signal Hill gelegen ist. Dort gab´s typisch für ein Schulfest Attraktionen für Kinder, selbstgebackene Plätzen, Christstollen und und und…Wir haben dort noch eine andere deutsche Praktikantin getroffen und den Nachmittag bei Kassler und Sauerkraut verbracht. Natürlich gab´s auch eine Band, die im Bierzelt deutsche Schlager spielte.

Am Sonntag sind wir dann zu einer Townshiptour mit einem Arbeitskollegen von Christian aufgebrochen. Die Townships liegen in den Cape Flats, den südöstlichen Vororten Kapstadts. Dorthin wurden die meisten schwarzen und farbigen ab den 1950er Jahren während der Apartheid umgesiedelt. Die größten Townships sind Gugulethu (ca. 350.000 Einwohner), Khayelitsha (ca. 500.000 Einwohner) und Langa (ca. 100.000 Einwohner) und unsere Tour führte uns durch diese drei. Die meisten Menschen dort leben in Shacks, also Wellblechhütten, auch wenn die Regierung und einige NGOs mittlerweile einige davon durch Häuser ersetzt haben. Besonders im Vorfeld der Fussball WM waren die Bemühungen wohl besonders gross um das eigene Image noch ein bisschen zu verbessern. In Kapstadt Zentrum merkt man es zwar kaum, aber 27% der Südafrikaner leben von weniger als 160 Rand (=16€) im Monat und das obwohl die Preise hier mit denen in Deutschland vergleichbar sind. Daher sagt man auch, das Kapstadt die ungleichste Stadt der Welt ist. In den Townships ist die Armut allgegenwärtig, Ziegen laufen an der Straße rum und fressen Müll, Kinder ohne Schuhe und richtige Anziehsachen spielen auf der Schotterpiste im Dreck. Das ist schon erschütternd, war aber andererseits eine sehr interessante Erfahrung.


Zurück zu Hause in der anderen, hauptsächlich weißen Welt haben wir uns zuerst etwas ausgeruht und sind dann abends noch mit Freunden in Camps Bay, dem beliebtesten Strand Kapstadts, essen gegangen, denn es war endlich mal wieder warm und sonnig. Von dem Restaurant aus hatte man einen wunderschönen Blick über die Bucht und konnte den Sonnenuntergang genießen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen